Nationalismusgeschichte Europas im 19. Jahrhundert ( PolG 1.1 Einführung in die Politische Geschichte)

Inhalt

Im 19. Jahrhundert erfindet Europa den tödlichsten Exportartikel der neuzeitlichen Ideen- und Politikgeschichte: den Nationalismus. Ausgehend von der Erfahrung der Französischen Revolution und ihres so changierenden wie mitreißenden Charakters von politischer Nationalität und Universalität, ermöglicht der moderne Nationalismus den Beginn der erst kurzen Geschichte zunächst der europäischen, dann aller Nationalstaaten als der Norm für politische Organisation schlechthin, bis hin zu den United Nations. Die Vorlesung führt an verschiedenen Beispielen, u. a. deutschen, amerikanischen und niederländischen, den Zusammenhang von Nationalismus, Nationalstaat und Nation vor. Am Anfang steht Ernest Renas berühmte, die Nationalismusforschung begründende Frage aus dem Jahr 1882, „Qu‘est-ce qu’une nation?“ Die Vorlesung versucht als Einführung in die politische Geschichte die Tragweite seiner Antwort verständlich zu machen: „Un plébiscite de tous les jours.“

VortragsspracheDeutsch
Literaturhinweise

Benedict Anderson, Imagined communities, London 1983 (dt. u. d. T. Die Erfindung der Nation. Zur Geschichte eines folgenreichen Konzepts, Berlin 1983); Rolf-Ulrich Kunze, Nationalismus: Illusionen und Realitäten. Eine kritische Bestandsaufsnahme, Stuttgart 2019; Nationalismen in Europa. West- und Osteuropa im Vergleich, hg. v. Ulrike von Hirschhausen, Jörn Leonhard, Göttingen 2001; Ernest Renan, Was ist eine Nation? und andere politische Schriften, Wien 1995; The Oxford handbook of the history of nationalism, ed. by John Breuilly, Oxford/UK 2013

 

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