Profil
Im Studiengang Euklid werden Fragen der europäischen Kultur sowohl in historischer, ideen-geschichtlicher wie auch philosophischer Perspektive beleuchtet. Dies umfasst insbesondere Fragen nach ihrer wissenschaftlich-technischen Ausprägung, ihrer freiheitlich-demokratischen Wertordnung sowie nach den Verflechtungen dieser Faktoren.
Der Studiengang erlaubt eine entsprechende unterschiedliche Gewichtung der beiden Fächer Philosophie und Geschichte.
Philosophie
Die Schwerpunkte der Forschung bilden im Bereich der Theoretischen Philosophie die Wissenschaftstheorie, die Technikphilosophie, die Argumentationstheorie sowie Fragen der Entscheidungstheorie bezüglich Risiko & Unsicherheit. Im Bereich der Praktischen Philosophie liegt der Schwerpunkt auf der Politischen Philosophie, Philosophy & Economics, der Rechts- und Sozialphilosophie und auf der Ethik. Es werden häufig Lehrveranstaltungen gemeinsam mit Lehrkräften aus anderen Disziplinen veranstaltet, z.B. aus der Germanistik, der Informatik, der Physik, der Biologie.
Geschichte
Der Schwerpunkt liegt auf einer epochenübergreifende Geschichte der technisch-wissenschaftlichen Zivilisation. Dabei sind technikhistorische Ansätze eng mit der Neuen und Neuesten Geschichte verzahnt. Forschung und Lehre beziehen kultur-, sozial-, alltags- und mentalitätshistorische Ansätze ein und sind europageschichtlich orientiert. Themen beispielsweise aus der kontextualisierten Mobilitätsgeschichte oder der Umwelt- und Energiegeschichte werden in der Lehre objektorientiert verfolgt mit besonderer Berücksichtigung der berufspraktischen Anwendbarkeit, beispielsweise in Museen.
Studienziel
Die Studierenden sollen jene Qualifikationen erwerben, welche sie befähigen, in der abschließenden Masterarbeit ein Thema aus dem Bereich der Fächer Hermeneutik, Kulturgeschichte der Technik, Politische Geschichte, Praktische Philosophie oder Theoretische Philosophie (ggf. auch ein übergreifendes Thema) nach den disziplinären Standards der Geschichtswissenschaft oder der Philosophie selbständig zu bearbeiten. Aus dieser Fächerübersicht wird deutlich, dass der Geschichtswissenschaft (und damit dem Institut für Geschichte) neben der Philosophie (und damit dem Institut für Philosophie) eine bedeutende Rolle bei der Ausgestaltung des Studienganges zukommt.
Studienaufbau
Das Studium hat eine Regelstudienzeit von 4 Semestern und einen Studienumfang von 120 Leistungspunkten (LP). Eine maximale Studienzeit ist nicht festgelegt. Der Studiengang ist inhaltlich in disziplinär charakterisierte „Fächer“ gegliedert: ein Pflichtfach und fünf Wahlpflichtfächer, von den zwei zu wählen sind. Jedes Fach umfasst zwei Module. Das erste soll in den ersten beiden Semestern absolviert werden, das zweite im dritten bis vierten.
Pflichtfach (15 LP + 15 LP) | Modul 1 | Modul 2 |
---|---|---|
Hermeutik | Geisteswissenschaftliche Theorien und Methoden (Hausarbeit) |
Kulturhistorische Fallstudien (Mündl. Prüfung) |
Wahlpflichtfächer (10 LP + 15 LP) | ||
1. Theoretische Philosophie | Modul A (Hausarbeit) | Modul B (mündl. Prüfung) |
2. Praktische Philosophie | Modul A (Hausarbeit) | Modul B (mündl. Prüfung) |
3. Ideengeschichte Alteuropas * | Modul A (Hausarbeit) | Modul B (mündl. Prüfung) |
4. Politische Geschichte | Modul A (Hausarbeit) | Modul B (mündl. Prüfung) |
5. Kulturgeschichte der Technik | Modul A (Hausarbeit) | Modul B (mündl. Prüfung) |
*Hier geht es bevorzugt um die neuzeitliche Transformation antiker bzw. mittelalterlicher Ideen und Begriffe, beispielsweise von dem, was unter einem „Subjekt“ verstanden wurde und wird.
Weitere Bestandteile des Studiums sind ein Berufspraktikum zwischen dem 2. und 3. Semester (10 LP) und die Masterarbeit (30 LP). Andere als die oben bezeichneten Prüfungen (etwa Abschlussklausuren) sind nicht vorgesehen.
Aus den Wahlpflichtfächern sind zwei in beliebiger Kombination zu wählen. Es ergeben sich daher die folgenden Studienvarianten:
Praktische Philosophie | Ideengeschichte Alteuropas | Politische Geschichte | Kulturgeschichte der Technik | |
Theoretische Philosophie | Variante 1 | Variante 2 | Variante 3 | Variante 4 |
Prakt. Philosophie | Variante 5 | Variante 6 | Variante 7 | |
Ideengeschichte Alteuropas | Variante 9 | Variante 10 | ||
Politische Geschichte | Variante 8 |
Die in einem bestimmten Semester angebotenen Lehrveranstaltungen (Vorlesungen, Kurse, Kolloquien und Oberseminare) werden den erwähnten Modulen zugeordnet, ggf. auch mehreren Modulen gleichzeitig. Das Thema der einzelnen Lehrveranstaltung eines Moduls selbst ist dagegen nicht unbedingt und semesterübergreifend vorgegeben. Insofern sind die Module zwar thematisch eingegrenzt, die konkreten Lehrveranstaltungen, welche ihnen zugeordnet werden, können sich aber von Semester zu Semester ändern. Das entspricht der geisteswissenschaftlichen Tradition. Fortgeschrittenes Lehren und Lernen erfolgt weniger in sich wiederholenden Standardveranstaltungen derselben Thematik, als vielmehr in der exemplarischen Vertiefung von wechselnden Themen – insbesondere im einzelnen Seminar mit seinen besonderen Herausforderungen an eine inhaltlich versierte, kritische Kommunikation und Diskussion. Die vorgesehene Studienstruktur ermöglicht auf diese Weise weiterhin erhebliche Freiheiten in der Studiengestaltung.
Zulassungsvoraussetzungen
Zulassungsvoraussetzung ist ein bestandener Bachelorabschluss oder mindestens gleichwertiger Abschluss an einer Universität, Fachhochschule, Berufsakademie oder an einer ausländischen Hochschule, wobei das Studium mit einer mindestens dreijährigen Regelstudienzeit, alternativ mit einer notwendigen Mindestpunktzahl von 180 ECTS-Punkten, in Europäischer Kultur und Ideengeschichte oder einem Studiengang mit im Wesentlichen gleichem Inhalt absolviert worden sein muss. Es sind Mindestkenntnisse und Mindestleistungen in den Fächern Philosophie und Geschichte im Umfang von 100 Leistungspunkten nachzuweisen.
Ist für den Studiengang die Zahl der Studienplätze begrenzt worden (Numerus Clausus) findet ein Auswahlverfahren statt, in dem nach folgenden Kriterien unter den Bewerber*innen ausgewählt wird:
- Bis zu 30 Punkte für den ersten akademischen Abschluss.
- Bis zu 90 Punkte für Studienleistungen in Philosophie
- Bis zu 90 Punkte für Studienleistungen in Geschichte.
- Gleichwertige Fächer können berücksichtigt werden.
- Bis zu 15 Punkte für wissenschaftliche und berufliche Leistungen.
Deutschkenntnisse für internationale Bewerber*innen
Um ein deutschsprachiges Studium aufnehmen zu können, müssen internationale Bewerber*innen entsprechende Sprachkenntnisse nachweisen. Für die Bewerbung benötigen Sie mindestens Kenntnisse auf B1-Niveau. Alle Zertifikate werden akzeptiert, aber es reicht auch eine Teilnahmebescheinigung am B1-Kurs. Zur Einschreibung muss die DSH2 oder eines der anerkannten Äquivalente vorgelegt werden. Weitere Informationen erhalten Sie beim International Students Office.
Modulhandbuch
Das Modulhandbuch enthält unter anderem eine Beschreibung der Lehrveranstaltungen. Sie finden es auf den Seiten der KIT-Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften.